Das Apfelprojekt

Das Apfelprojekt

In Sachsen gibt es einen Bildungsplan für Kindertagesstätten. Dieser beinhaltet die sechs Bereiche, die kommunikative, soziale, mathematische, somatische, ästhetische und naturwissenschaftliche Bildung. Altersgerecht werden diese täglich in den Kitas vermittelt.
Die Kindertagesstätte Storchenbrunnen legt in Ihrer pädagogischen Arbeit einen Schwerpunkt auf die naturwissenschaftliche Bildung. Diese beinhaltet die Themen Natur, Umwelt, Ökologie und Naturwissenschaften. Im Vordergrund für die Kinder steht dabei das Erforschen und Entdecken.
„Wir beginnen mit gezielten und altersgerechten Bildungsangeboten bereits bei den Kleinsten, unseren Krippenkindern. Dabei arbeiten wir gern mit Projekten über einen bestimmten Zeitraum zu einem Thema. “ sagt Kitaleiter Maik Striemann.
Solch ein Projekt ist das „Apfelprojekt“, welches jährlich in der Kita Storchenbrunnen durchgeführt wird. „Da wir einen eigenen und sehr ertragsreichen Apfelbaum auf unserem Kitagelände haben, entstand die Projektidee“, berichtet die Krippenerzieherin Katrin Fichtner. „Ausgangspunkt war bei den Pädagogen die Fragen: Wie können wir unseren Apfelbaum in unserem Garten für das Lernen der Kinder nutzen? Was können wir den Krippenkindern im Alter von 1-3 Jahren in einem Bildungsprojekt altersgerecht anbieten?
Die Kinder beobachten den Apfelbaum. Die reifen Äpfel werden durch die Kinder selbst eingesammelt und mit den Erzieherinnen in verschiedener Art „bearbeitet“.
Die Kinder suchen mit der Erzieherin Antworten auf viele Fragen. Woher kommen die Äpfel. Wo ist der größte Apfel und wo ist der Kleinste. Welcher ist schwerer welcher ist leichter? Welche Farben hat ein Apfel? Schmecken Äpfel süß, bitter oder sauer? Kann man auch madige Äpfel essen? Was sind das für kleine Raupen im Apfel?

Wie kommen sie in den Apfel hinein? Wird der Apfelmus oder Apfelsaft aus Äpfeln hergestellt? Wie riecht ein Apfel? Kann man auf Äpfeln liegen? Wie fühlt es sich in einem Äpfelbad an? Was kann man aus Äpfeln basteln? Was sind das für Kerne im Apfel? Wie entstehen grüne Keimlinge aus den Kernen? Fragen über Frage.
Die richtigen Antworten fanden die Kinder im „Apfelprojekt“. Entdecken und Erforschen waren dabei gefragt. Die Krippenkinder lernen das alles durch praktische Erlebnisse.
So stellen sie mit ihrer Erzieherin selbst Apfelkompott, Apfelmus und Apfelsaft her. Dabei sind die Kleinsten besonders stolz und „vernaschen“ es noch viel lieber. Die Erkundung des Baumes mit seinen Blättern, seiner Rinde und den Astlöchern macht viel Spaß. Ganz interessiert beobachten sie die Bienen auf den Blüten oder auf der Wiese liegenden Äpfeln. Kreativ wird es bei der Gestaltung eines eigenen Papierapfelbaumes. Einen Apfel kann man auch ein Gesicht basteln. Mit Farben wird auch der Apfel nachgemalt. Kleine erste Kunstwerke entstehen. Damit stellen die Kleinsten schöne Dekorationen im Haus auf.
Das Lied vom Apfel und das gemeinsame Anschauen eines Buches zum Thema Apfelbaum rundet das Projekt ab. Kinder erleben so gemeinsam eine schöne Zeit. Das Lachen, die Freude und das Entdecken und der Stolz über selbst hergestellte Dinge stehen ganz im Mittelpunkt der pädagogischen Bildungsarbeit.
Die Erzieherin dokumentiert das Projekt mit seinen Aktivitäten täglich mit dem Fotoapparat. Diese Fotos kommen gezielt zur Sprachförderung zum Einsatz. Kinder schauen sich diese Fotos an und sprechen oder erinnern sich an das Erlebte. Auch das Zeitgefühl für gestern, heute oder morgen wird gelernt.
Den Eltern geben wir täglich an unserer Wandzeitung einen kurzen Bericht was Ihr Kind am Tag in der Krippe im Apfelprojekt erlebt hat. So können die Eltern mit ihrem Kind über dieses Erlebnis sprechen und die Sprachentwicklung fördern.
„Frühkindliche Pädagogik hat heute einen sehr hohen Anspruch auf Bildung. Diese steht neben der Aufgabe der Betreuung und Erziehung der Kleinsten.. Am Beispiel dieses Apfelprojektes lernen die Kinder in allen sechs Bildungsbereiche für die eine Kita verantwortlich ist. Gute und altersgerechte Bildung beginnt bereits unseren Krippenkindern“ sagt Kitaleiter Striemann.